LWS+: Wie verarbeitet das Programm Schneehöhe und Höhensprung?
Beim Höhensprung wird eine zusätzliche, keilförmige Schneelast auf dem unteren Dach ermittelt, die sich aus einem Verwehungsanteil und einem Anteil aus Schnee, der vom oberen Dach abgerutscht ist, zusammensetzt.
Das Programm LWS+ ermittelt mit einer Wichte von 2 kN/m³ eine geschätzte Schneehöhe für die vorgegebene Bodenschneelast sk. Dies stellt nur einen Schätzwert dar, da die Wichte je nach Zusammensetzung des Schnees variieren kann!
Falls sich die Schneehöhe der Höhendifferenz des Höhensprungs annähert oder diese Höhe sogar überschreitet, wird ein Hinweis darauf mit der geschätzten Schneehöhe ausgegeben.
In der Norm gibt es hierfür keine Begrenzungen. Der Ingenieur sollte sich überlegen, ob in so einem Fall mit den Regeln des Höhensprungs gerechnet werden soll, oder nicht.
Stattdessen könnte man ein Sheddach annehmen, dessen eine Seite die Dachfläche des oberen Dachs darstellt, und die andere Seite die Dachfläche des unteren Dachs.
Beim Sheddach wird ebenfalls eine keilförmige Schneelast bestimmt, da anzunehmen ist, dass die Schneelast am Abrutschen behindert wird und sich durch das Hinunterrutschen ein Keil zum unteren Rand hin ausbildet.
Im Unterschied zum Schneehöhensprung fällt diese Schneelast aber nicht auf das untere Dach, sondern bleibt auf „seiner eigenen“ Dachfläche liegen und bildet dort die keilförmige Schneelast.
